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Erste Hilfe

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Beitrag von Schnuffl's Box Mi 15 Jul 2009 - 17:03

Erste Hilfe

Erste Hilfe kann grundsätzlich NICHT den Tierarztbesuch ersetzen.

Darmkrankheiten


Leichte Blähungen
Bei Blähungen außer Heu und Wasser dem Tier sämtliches Futter entziehen. Man kann statt Wasser versuchen Kamillentee, Fencheltee oder Kümmeltee zu verabreichen. Als Notfallmedikament kann man Sab simplex (1-2ml stündlich) oder Lefax-Tbl. verabreichen. Blähungen sollten innerhalb 24-48 Stunden verschwunden sein, ansonsten muss der TA nachhelfen. Er wird ein krampflösendes Mittel geben und eventuell die Gase ableiten.

Ohne Behandlung kann es sein, dass der Darm oder Magen dermaßen aufbläht, dass er im Bauch zuviel Platz einnimmt und damit die Lunge und das Herz verdrängt. Dies führt zu Atemnot und schlußendlich zum Tod des Tieres.

Leichter Durchfall

Bei Durchfall außer Heu und Wasser dem Tier sämtliches Futter entziehen. Behandeln kann man mit der Gabe von BirdBeneBac (Tierarzt – halbe Tube am Tag) oder auch Omniflora-Kapseln (Apotheke - eine Kapsel pro Tag, nicht die forte nehmen) über mehrere Tage zum Aufbau der Darmflora. Bei schweren Fällen sollte man ggf Dysticum (Apotheke) geben: Durch-fall kann man durch zuviel Saftfutter wie Gurke und Salat auslösen oder durch die Gabe von Antibiotika. Es können auch Bakterien, Kokzidien oder andere Parasiten der Grund sein. Ist nach 2 Tagen keine Besserung in Sicht, muss beim TA eine Kotprobe des kranken Meerschweinchens untersuchen, um die Ursache des Durchfalls weiter einzugrenzen. Zusätzlich: Das Tier vor dem Austrocknen (dehydrieren) schützen. Wasser oder Elektrolyte einflößen ist hier wichtig! Das Wasser mit Traubenzucker (Dextroenergen) vermischen (1/2 TL am Tag). Durchfall ist durchaus lebensbedro-hend.

Kleine Verletzungen

Die Blutung mit blutstillender Watte behandeln und desinfizieren, eincremen mit Wundsalbe. Dies ist wichtig, damit sich in der Wunde keine Bakterien ansiedeln können.

Zahn bricht ab

Bei Verlust eines Schneidezahn ist unproblematisch, es wächst von alleine wieder nach. Trotzdem kontrollieren, ob es nicht zu Fehlstellungen kommt, dass heißt der neue Zahn wächst schief nach. In diesem Fall muss der TA nachbessern. Ggf muss das Futter während des Nachwachsens mundgerecht geschnitten werden.

Haarlinge
Kratzt das Schwein sich vermehrt und man sieht mit bloßem Auge Tierchen durch das Fell huschen, dann hat das Meerschwein Haarlinge. Am besten besorgt man sich Exner Petguard, Hugro Bio Maxan (harmlose Variante) oder Bolfo-Spray/Puder (etwas härtere chemische Variante) aus dem Zooladen und behandelt die Tiere damit. ACHTUNG: nicht in die Augen des Tieres kommen lassen.
Ggf kann man die Behandlung nach 2 Wochen wiederholen.
Vermeiden sollte man das Baden des Tieres, die Gefahr von Lungenentzündungen ist groß, der Stress enorm.

Zusätzliche Maßnahmen
Gleichzeitig mit der Haarlingsbehandlung des Tieres muss der Käfig parasitenfrei gemacht werden. Der Käfig sollte gut saubergemacht werden, ebenso der Auslauf, die Haarlinge sitzen gern im Teppich, also gut saugen. Die Holzspielsachen und Häuser kann man kurz im Backofen stellen. Da oft die Parasiten über verseuchtes Heu eingeschleppt werden, wäre es besser das Heu wegzuschmeißen um sicher-zugehen.


Lippengrind

Ein Mangel an essentiellen (=lebensnotwendigen) Fettsäuren begünstigt einen Mangel der Vitamine A und C. Dadurch kommt es zu feinen Rissen in der Haut – vor allem im Lippenbereich. Dort dringen nun Bakterien ein und bilden ein nässendes Ekzem. Dies ist der Lippengrind.
Das Tier braucht die Vitamine A und C. Man sollte 2-4 Tropfen Vitacombex oder Gerivet –Nagertropfen verabreichen. Dazu 2x 50mg Vitamin C und über zwei Wochen täglich geschälte Sonnenblumenkerne (später auch gerne einmal wöchentlich als Profiflaxe). Die Kruste behandelt man mit einer antibiotischen Salbe. Die Symptome können ohne den Nähstoffmangel ebenfalls aufgrund der trockenen Heizungsluft auftreten.
Es können aber auch Milben der Grund für die Krustenbildung sein. Die Krusten bestreicht man mit Öl, um die darin lebenden Milben zu ersticken.


VORSICHT

Meerschweinchen (als ursprüngliche Beutetiere) verstehen sich sehr gut darauf ihre Krankheiten zu verbergen. Sie tun z.B. so als wenn sie fressen würden und laufen auch unter großen Schmerzen noch herum und quieken nach Futter

Wichtige Anzeichen für Unwohlsein und Krankheit

• Gewichtsabnahme ist ein Frühwarnsystem, darum wöchentlich Wiegen
• Gesträubtes Fell (Schmerzen)
• Kopf zur Wand sitzend oder in sich horchend (Schmerzen)
• Kleine zusammengekniffene Schmerzaugen (große Schmerzen)
• Komisches Kauen (Zahnweh)
• Ungewöhnliches selektives Fressen (nur Salat z. B)- Bauchschmerzen, Zahnweh)
• Kranke Tiere werden von den Artgenossen oft anders behandelt, entweder werden sie gemobbt oder bekuschelt.


Wichtig: Diese Krankheiten und Notfälle MÜSSEN schleunigst vom Tierarzt behandelt werden.


• Atemwegserkrankungen: Husten, Schnupfen, rasselnde Atemgeräusche... so schnell wie möglich zum TA, es könnte eine Lungenentzündung sein. Lungenentzündungen sind die häufigste Todesursache bei Meerschweinchen
• Brüche
• Abszesse und Tumore (fühlbare Knoten unter der Haut)
• Verletzungen des Auges (Auge tränt)
• Schwere Verbrennungen
• Insektenstiche
• Ohrenerkrankungen (Gleichgewichtsstörungen)
• Parasitenbefall durch Milben (Juckreiz, Wundkratzen bis zu epileptischen Anfällen)
• Andauernde oder starke Blähungen
• Andauernder oder wässriger Durchfall
• Deutliche Abmagerung ( Das Meerschwein verliert mehr als 10% des Gewichtes)
• Gesträubtes Fell und Apathie (Symptome für Schmerzen)
• Blasenentzündung oder Blasenstein (Popo ist ständig nass, Schwein quiekt laut beim Harnlassen, Urin ist schleimig oder rot)
• Zahnbrücken oder Zahnfehlstellungen (Meerschein frisst zaghaft und wenig)
• Schlaganfall (Gleichgewichtsstörungen)
• Lähmungen (Durch Sturz oder Vitamin C-Mangel)
• Haarausfall, kahle Stellen (Pilzbefall, Milben oder Eierstockzysten)
• Dauerbrünstigkeit des Weibchen - dauerhaftes Herumtuckern und Besteigen anderer Tiere (Hormonstörungen)
• Hitzeschlag

Besser einmal zu oft zum Tierarzt, als einmal zuwenig!
Rufen sie im Notfall ihren Tierarzt an, wenn ihnen etwas merkwürdig vorkommt.

Verfasserin: Petra Lahann
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