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Gruppenzusammensetzungen

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Beitrag von Susi So 12 Jul 2009 - 13:15

Hallo! Meerschweine sind Gruppentiere, soviel ist klar, also sollten sie nicht alleine leben. Aber wer kann mit wem leben?

Haremsgruppen
Der Idealfall: ein Kastrat mit zwei oder mehr Mädels
Das ist die natürlichste und stabilste Gruppenkonstellation, in der sich die Schweine am wohlsten fühlen. Wobei ein starker, selbstbewusster, sexuell aktiver Kastrat sehr hilfreich ist,kleinere Zickereien zwischen den Damen zu schlichten. Ist der Kastrat zu jung oder zu schwach für seine Damen kann es dagegen etwas komplizierter werden, wegen Zickenkrieg oder eventuellen Eiestockzysten.

Das Paar
Ein Kastrat mit einer Dame. Naja, ideal ist was anderes, aber sie kommen ganz gut klar. Oft ist hier Langeweile ein Problem - und manchmal prägen sich zwei Schweine dabei so sehr aufeinander, dass es schwer wird sie mit anderen zu vergesellschaften.

einige Böcke mit mehreren Weibchen
Sehr kniffelig und Charakterabhängig. Klappt meistens nur, wenn entweder einer der Böcke die unumstrittene Chefrolle inne hat, oder wenn es gleich sehr viele Böcke sind. Manche Gruppen trennen sich auch intern - Mädels 1-10 leben mit Bock A auf der einen Seite, Mädels 11-15 mit Bock B auf der anderen Seite, es gibt nur wenige Schweine die die gruppen wechseln und eher Kontakte zwischen den Damen, die Böcke respektieren sich und halten sich an ihr Revier.
Wirklich harmonische Gruppen mit zwei Kastraten und Mädels sind selten und einfach eine Frage des Charakters - engmaschige Beobachtung, regelmäßiges Wiegen und untersuchen auf Bisswunden sind notwendig!


Das Bockpaar
Das ist sowas wie Plan B - wie Bock. Diese Bockgruppen sind in aller Regel stabil und auch recht zufrieden. Wirklich krachen tut es vor allem während der Rappelphase (6-12 Monate), hat man die aber überstanden leben die Böcke in aller Regel sehr friedlich weiter. Sollte es aber schon zu Beginn der Rappelphase sehr stark krachen müssen beide kastriert weden, um schlimmeres zu vermeiden.
manchmal kommt es auch vor, dass zwei Böcke gar nicht miteinander können - da hilft nur trennen und jedem Mädels gönnen.
Kastration ist in jedem Fall empfehlenswert - schon alleine für den Fall, dass einer stirbt und der andere trauernd und verstört zurück bleibt. genau dann einen Babybock aus dem Hut zaubern ist gar nicht so einfach, außerdem hat man dann ein hibbeliges Baby das spielen will neben nem ruhigen Opa sitzen - das ist für beide nicht schön. Vergesellschaftungen zwischen erwachsenen Böcken klappen leider nicht so oft, sie sind oft sehr ruppig und müssen irgendwann abgebrochen werden... dafür muss der Charakter beider Böcke unbedingt stimmen, und das kann man nicht vorher beurteilen ohne beide gut zu kennen.

größere Bockgruppen
Kniffelig, können aber sehr schön sein. bei Böcken gilt: niemals zu dritt, besser auch nicht zu fünft. Das endet in den allermeisten Fällen damit, dass einer außen vor ist und die anderen beiden sich gut verstehen. Der Dritte kriegt dann entsprechend von den anderen beiden eines auf die Mütze - unschön.
Entweder also gleich 4, 6 oder noch mehr, oder man lässt besser dieFfinger davon.
Hängt einfach vom Charakter der Böcke ab und wie viel Sozialverhalten sie gelernt haben. Kastration sollte bei jedem Teilnehmer durchgeführt werden, das stabilisiert die Gruppe. Allerdings können rappelphasen etc. jederzeit zu Problemen führen, ideal hat man da mehrere Bockguppen, mit denen man rumprobieren kann wer wo am besten mitläuft - was aber zu vielen stressigen Vergesellschaftungen führt. Es klappt eben nicht mit jedem...
Nur empfehlenswert für Halter die nicht gleich bei jedem Zähneklappern Angst kriegen, es geht eben oft ruppiger zu!

Reine Weiberguppen
alles andere als artgerecht.
In freier Natur würde niemals lange eine Gruppe ohne Böcke existieren, in Windeseile würde sich irgendein Bock die Mädels schnappen und sie als seinen Harem behalten.
Weiber untereinander sind oft ziemlich zickig, teilweise mobben sie sich gegenseitig, und es fehlt eben das komplette Sexualverhalten. dadurch fehlt ihnen etwas entscheidendes. Eierstockzysten können gehäuft aufteten.
Oft gibt es schwere Verhaltensstörungen, Schwierigkeiten bei der Vergesellschaftung, geradezu Mobbing. Reine Weiberguppen sollten nur eine Notlösung sein, bevor ein Kastrat dazu kommt!
Meistens wird durch das Fehlen eines Bockes die entscheidende Rolle des Anführers frei - und ein Mädel versucht, diese Rolle zu übernehmen. Wird dabei aber von den anderen Weibchen nicht ausreichend respektiert und ist selbst mit dieser Rolle auch überfordert, dadurch entstehen dauernde Zickigkeiten und Rangordnungsprobleme. Bei zwei Weibchen ist am Ende oft eines eine wahre Tyrannin, die zweite dagegen total verschüchtert, und leidet still vor sich hin.
reine Weibchengruppen sollten wirklich nur als Notlösung gedacht sein, aber nicht dauerhaft.
Susi
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Schweinchengott

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